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Plattenkritiken


Kritiken Singles


Deliverance


VÖ: 02/1990
Aus Zillo 6/1990

Neben zwei Versionen von "Deliverance" befinden sich auf dieser Maxi auch zwei bisher unveröffentlichte Stücke.
"Mr. Pleasant" wartet mit Jahrmarktsmelodie und Mitgröhlrefrain auf, wie man es eher von den Pogues erwartet hätte. Das dieses Stück nicht die neuen Mission repräsentieren soll, sondern wohl eher in Bierlaune entstanden ist, zeigt das Gelächter am Ende des Songs. In der Ballade "Heaven Sends You" wird die Stärke von Mission deutlich, was das Schreiben von ruhigen Stücken angeht. Auf Sphärenklängen gebettet, singt Wayne Hussey nicht ganz jugendfrei darüber, wie er seinen "Engel" liebt. Der Text ist jedoch mehr als erotische Dichtung, statt als Pornography zu verstehen. Auch wenn Wayne Hussey neue Wege zu gehen versucht, so kann er seine Sisters-Herkunft doch nicht ganz verleugnen. Mit "Deliverance", dem wohl stärksten Mission-Stück seit langem, kommt er in der langen Fassung vom Aufbau her verdächtig nahe an "Temple Of Love" heran.
Text: Frank Rummeleit



Kritiken Alben


God`s Own Medicine


VÖ: 11/1986

Kritik von Neil Perry, 1986
Scan von Steve D. - thanks!


The First Chapter

VÖ: 06/1987

The First Chapter Kritik

Ursprünglich aus dem
New Musical Express
vom 11.07.1987

Erneut veröffentlicht im
NME Goth Sonderheft von 2004


Ganz rechts:
Kritik von Ann Scanlon
Scan von Steve D. - thanks!
Englischer Text!  



Children


VÖ: 02/1988

Zillo Kritik




Children Kritik

Ursprünglich aus dem
Melody Maker
vom 05.03.1988

Erneut veröffentlicht im
NME Goth Sonderheft von 2004

Englischer Text!

 



Carved In Sand

Aus irgendeinem Käseblatt




VÖ: 02/1990
Aus Zillo 3/1990

Nach zwanzigmonatiger Vinylpause melden sich die vier Leedser Musiker mit neuer Single und mit dem Album "Carved In Sand" zurück. Der Titel der dritten LP ("The First Chapter" nicht mitgerechnet) stammt von einer Textzeile aus dem Stück "Belief". The Mission halten diese Platte für ihre beste, daher kann man seine Erwartungen ruhig hoch ansetzen, ohne enttäuscht zu werden.
Die von Tim Palmer, der sich schon als Produzent ihres Debut-Albums betätigte, produzierte Platte ist brilliant. "Carved In Sand" ist eine Mischung zwischen "God´s Own Medicine" und "Children", wobei sie eher eine Fortsetzung von GOM ist. Das Album ist schon zu Beginn sehr überzeugend. In dem Stück "Amelia" hat sich Wayne Hussey mit dem sehr heiklen Thema Kindesmißhandlung auseinandergesetzt. Die aktuelle Single "Butterfly On A Wheel" kommt unserer Meinung nach auf der LP nicht ganz so gut zur Geltung, wie auf der Maxi-Version. Die Lieder "Sea Of Love" mit fernöstlichem Intro beginnend, und "Deliverance", vermutlich die nächste Singleauskopplung, entstanden nach der Anregung des Buches "Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer Bradley.
Ein weitere Höhepunkt ist "Grapes Of Wrath", das Keyboard-untermalte, ruhige Lied, handelt von den Großgrundbesitzern, welche die Farmer in Oklahoma in den dreißiger Jahren enteigneten. Das von "Gone To The Devil" in "Hungry As The Hunter" umgetaufte Lied ist durch einen rockig schnellen Klang gekennzeichnet.
Den zehn Stücken fehlt es nicht an abwechslungsreichen Melodien und sinnvollen Texten. Diese Platte wird alle Mission-Fans begeistern und auch die Aufmerksamkeit anderer auf sich ziehen.
Text: Kristin Hübner & Marc Binder



Grains Of Sand

VÖ: 10/1990
Aus Zillo 10/1990

Gleich vorweg: Grains Of Sand ist kein offizielles neues Mission Album, vielmehr sind die meisten Songs bereits während der Aufnahmesessions zu Carved In Sand entstanden. Es stellt somit auch keinen großen Bruch zu letztgenanntem Werk dar, sondern ist die konsequente Fortsetzung des eingeschlagenen Weges, der eine Brücke zu alten God`s Own Medicine Zeiten schlägt.
The Mission hätten zu Beginn des Jahres also ebensogut ein Doppelalbum veröffentlichen können, soviel zur Qualität dieser Platte, wobei Grains Of Sand etwas experimentierfreudiger ausgefallen ist. Daß es sich um kein neues Album, sondern um z.T. schon auf Maxi-B-Seiten veröffentlichtes Material handelt (Mr. Pleasant, The Grip Of Disease, Kingdom Come), schlägt sich auch im Preis nieder, denn die LP gibt es erfreulicherweise zum Preis einer Maxi, und die CD zum Preis einer LP.
Mehr als auf allen anderen Alben frönen The Mission hier ihrer Vorliebe für Balladen. Wie schon oft auf den B-Seiten ihrer Auskopplungen praktuziert, präsentieren sie alte, bekannte Stücke in neuem Sound-Gewand, z.B. Butterfly On A Wheel und Tower Of Strength mit bloßer Akustik-Gitarre oder Kingdom Come mit Klavierbegleitung. Höhepunkt ist neben dem bereits von der "Deliverance" Maxi bekanntem "Heaven Sends You" das orchestrale, theatralische, an alte Monumentalfilme erinnernde "Sweet Smile Of A Mystery" welches Wayne Hussey mit tiefer Grabesstimme sehr pathetisch intoniert und es dabei immer wieder schafft, die Kurve zu nehmen, bevor es im Schmalz versumpft. "Grains Of Sand" bietet somit den idealen Soundtrack für veregnete Herbst- und verschneite Wintertage, sowie dem bevorstehenden "Fest der Liebe".
Text: Frank Rummeleit



Masque



Masque Kritik

Ursprünglich aus dem
New Musical Express
vom 13.06.1992.

Erneut veröffentlicht im
NME Goth Sonderheft von 2004

Englischer Text!


 


3 Meinungen zu Masque

Aus Sub Line 7/8 1992
 



VÖ: 1992
Aus Zillo 6/1992


The Mission veröffentlichen mit "Masque" ihr viertes reguläres Album. Neben Hussey, Craig und Mick agiert hier der frühere Waterboy Anthony Thistlewaite als Musiker und Produzent, Gerüchte um eine Rückkehr von Simon Hinkler sind somit aus der Welt. Die Band ist mit diesem neuen Album definitiv erwachsen geworden, das seltene Kunststück von einer Kult- zu einer Pop-Band zu mutieren, ohne viele Federn zu lassen, ist ihnen gelungen. "Masque" versprüht Optimismus und gute Laune, viele Songs haben schon fast ein bißchen Trinkliedcharakter.
Wayne und Co. scheinen in ihren Lieblingspubs komponiert zu haben. Neu sind auch Elemente feröstlicher Musik, die keine unbedeutende Rolle spielen, vielen Songs sogar eine ungewöhnliche Dynamik verleihen. Lediglich der Opener "Never Again" kokettiert noch mit Bedeutungsschwangerem und New-Wave Anleihen, diesmal aber wirklich begnadet, vollkommen ohne Peinlichkeiten. Weiterhin hervorzuheben ist "Like A Child Again", für Mission ein wunderschöner eingängiger Popsong. Masque ist zweifelsohne eine Weiterentwicklung der Band, obwohl sie unter Umständen in Kauf nehmen müssen, alten Fans vor den Kopf zu stoßen und den ganz großen Durchbruch hiermit nicht zu schaffen.
Text: Markus Hartmann



Neverland

VÖ: 02/1995
Aus Zillo 2/1995


Fast drei Jahre Sendepause - da hätte man schon etwas Besonderes erwarten können.
Ein Album, das die Scharte von "Masque" ein bißchen wieder auswetzt, die Rückkehr zu dem, was The Mission früher mal zu einer der besten Gothrock-Bands überhaupt gemacht hatte: Drama, Romantik, Humor, eingängige Melodien und schlicht ergreifende Rock-Hymnen mit der richtigen Mischung aus Kitsch und Härte. Und tatsächlich gibt es Songs, bei denen The Mission wieder zu ihrer alten Hochform auflaufen: "Raising Cain" und "Daddy`s Going To Heaven Now", der erste und der letzte Track auf dem Album. Dazwischen liegt hauptsächlich netter, allerdings reichlich konventioneller Standardrock.
Nichts, was so richtig weh tut, es sei denn, daß man sich daran erinnert, daß The Mission einst Songs wie "Tower Of Strength" und "Deliverance" geschrieben haben, in der alten Besetzung natürlich. Dabei sind die neuen Jungs, die Wayne Hussey jetzt um sich geschart hat, nicht schlecht und treffen den Mission-Ton ausgesprochen gut.
Die Schwäche dieses Albums ist schlicht das Songmaterial - es fehlen neue Ideen, zündende Melodien und die richtigen Riffs. Dazu kommen ein paar kapitale Fehler. Wayne ist ein guter, aber kein herausragender Sänger, dessen Stimme besser nicht so weit nach vorn gemischt wird, daß man hören kann, wie er sich anstengt - wobei ihm der Sesselblues von "Stars Don`t Shine Without You" sowieso nicht liegt. Vielleicht hätten The Mission auch nicht ganz so viele Riffs von The Cures "Disintegration"-Album klauen sollen, auch wenn "Swoon" und "Swim With The Dolphins" damit ganz hübsch klingen. Trotzdem, "Neverland" ist ein sympathisches Album, mit ein paar ausgefallenen Soundeffekten und augenzwinkernden Pubrock-Einlagen. Allerdings auch ohne Jahrhundertsongs, nach denen man bei jedem Konzert wieder brüllen wird.
Kiki Borchardt



Blue

VÖ: 06/1996

Aus Visions 1996


Sisters Of Mercy und The Mission. Sisters ein feuerspeiender Drachen, The Mission eher Grisu, der kleine Drache. Sie schlafen zwar nicht ein an ihren Instrumenten, aber das Jubiläumsjahr (10jähriges) wird ruhig angegangen. Beschwörende Vokal-Schau, sympathische Drohgebärden. Streicher spielen dir das Lied vom Tod oder zumindest vom maroden Leben. Und die Ideen klingen manchmal wie Filmmusiken; Wo bleibt Old Shatterhand, wenn "That Tears" durch den Raum trabt? Aber das Leben ist ja ein Film. Vinyl gibt es auch nicht mehr, um das alles ein bißchen schneller abzuspielen. Deshalb: An diesen Tagen, wo die Welt so gemein ist, Decke über den Kopf, "Blue" rein und leiden. Nicht über den Galopp in der Mitte erschrecken ("Black And Blue"). Der Tenor von `Wayne`s World` bleibt Tristesse. Kein monumentales Bauwerk, das über dir zusammenbricht. Filigrane klassische Komponenten, mal eine verspielte Melodie, zu der "Cannibal" gesungen wird. Damit der düstere Ruf gewahrt bleibt. Ständiges Ausholen zum großen Donnerschlag, der aber nie passiert. Sie lassen nie die geballte Wut raus. Ergo können wir`s auch nicht.
6 von 12 Punkten
Text: Claudia Nitsche


Aus Zillo 7/1996

Eine Band, die viele - zu Recht - schon abgeschrieben hatten, meldet sich zurück. Besonders verglichen mit dem eher lauen Vorgänger "Neverland" klingt "Blue" überraschend frisch und unprätentiös. Als einzige konstante der inzwischen zehnjährigen Missionarszeit hat sich die Stimme von Wayne Hussey erwiesen, und The Mission wären nicht The Mission, wenn der immer "leidende" Gesang des ewigen Sonnenbrillenträgern nicht auch noch heute im Mittelpunkt stünde. Doch um ihn herum ist endlich wieder etwas passiert: In nur acht Tagen hat die Band die zwölf neuen Songs aufgenommen, da blieb glücklicherweise keine Zeit, sich über Bombast-Tricks bei der Produktion den Kopf zu zerbrechen. So klingen die Arrangements angenehm schlank, und beim Opener "Coming Home" oder "Black And Blue" klingen sie sogar fast schon nach Garage. Auch "Bang Bang" (praktisch eine Coverversion von John Lennons "Happiness Is A Warm Gun") kann gefallen, weil die Melodie im Zentrum steht und nicht unter Bergen von sinnlosen Keyboard- oder Gitarrensounds begraben wird. Der immer deutlichere Hang zu purem Pop wird auch auf "Cannibal" oder "Evermore And Again" erkennbar: Eingebettet in ein Streichquartett haucht Hussey seine Schauermärchen. The Mission sind wieder da - definitiv !
Text: Crasten Wohlfeld



Resurrection

VÖ: 11/1999



Ever After Live

Keine Kritik, aber ein Statement von Wayne:

Wayne`s Mail vom 29.08.2000 von der Mish Mailinglist

Vorangegangen war eine hitzige Debatte über die Qualität bzw. Sinn und Zweck der Aufnahme

Hi,
I've been reading the comments and opinions of 'Everafter' with an amused interest. Personally, I'm not a great fan of the medium of the 'live' album - very few good ones have ever been made - and I'd always prefer to leave it to the bootleggers & collectors, but, and I'm not trying to justify anything here, just caliify, this album was a way for us to raise finances to at least start recording a NEW album of NEW songs, which we have done. We received a one time payment for this live recording so if we never sell another copy or if we sell a million(!) we will not see another single penny......It is purely a means to an end.....Whilst all the critisms voiced are valid just think of it as an 'semi-official' bootleg.....I certainly don't consider it to be a 'proper' release......As for the 'sonic quality', it's a bloody live album culled mainly from desk tapes, the quality ain't gonna be great. In it's defence however, I do contend that it's better than 'No snow, no show...' And yes, it would have been nice to have included songs from the more recent tour, certainly some of the reworked songs, but 'Everafter' was supposed to have been a souvenir of the 'Resurrection' tour.....I rest my case......
Anyway, just to let you know, we recently spent a week in Brighton at the Levellers studio and managed to record bass & drums to 10, yes 10, new songs. We still have at least a further 10 to record at a later date. Also, we will be playing more European shows in November with the emphasis this time being on Germany. For all those of you who are pissed off with us because we haven't yet visited your country, please be patient, we will get around to it, certainly if the demand from enough people is there. Thanks for your continuing support and I'm sorry that 'Everafter' is dissapointing so many of you......Just wait until the next and new studio album and I think you'll all forgive us......
Love, Wayne.



AurA

Das normale CD Cover

VÖ: 05.11.2001 (Deutschland)

Platz 2 in den
DAC Jahrescharts 2002!

Die limitierten Auflagen gab`s in zwei Versionen:
Auf der deutschen Bonus Video CD befinden sich der "Evangeline" Promoclip und "Deliverance" live in Oberhausen 2001.
Auf der englischen Version gibt`s zusätzlich noch ein Interview mit Wayne, ein extra Audio Track ("In Denial" Orginal Version), ein Bildschirmschoner und Zugangsdaten zu einem weiteren Bonus Song ("Mesmerised" geniale langsamere Version) auf der MWIS Seite.


Limitiertes deutsches 2 CD Set
SPV 088-62760 CD+CD
 
Limitiertes UK 2 CD Set (3000 St.)
PGNDCDX002 


Hier ein ganzer Schwung an Kritiken:

Aus Zillo 11/2001:


Da kann man wirklich von einem gelungenen Comeback sprechen: "AurA" setzt die klassischen Stärken der Goth-Rocker so schön in Szene wie schon lange nicht mehr. Üppig arrangierte, melodiöse Gitarrenrock-Hymnen dominieren, wechseln sich gekonnt mit balladeskem Romantikpop ab und lassen beim Hidden Track sogar Platz für einen zarten Piano-und-Gesang-Rausschmeißer. Dass das hier eine Rückkehr zu den Wurzeln ist, macht schon das Gitarrenriff des ersten Songs "Evangeline" klar, das nämlich mehr als nur ein bisschen an "First And Last And Always" erinnert. Das mächtige "(Slave To) Lust" mit seinem schleppenden Drum-Loop und den Orient-Gitarren hat das Zeug zum Mission-Klassiker á la "Tower Of Strength", und "Dragonfly" könnte glatt mit "Butterfly On A Wheel" konkurrieren. Also keine Trend-Anbiederung und keine Elektronik Experimente mehr; statt Wayne Husseys Studiotricks steht wieder das Können der gesamten Band im Vordergrund und das zahlt sich aus, zumal auch das Songmaterial auf diesem Album so stark und innovativ ist wie schon lang nicht mehr. Ein augenzwinkerndes Fest dunkler Gitarrendynamik mit viel Gefühl. Volle Punktzahl.
Text: Kirsten Borchardt

Außerdem im Zillo: Wayne & Craig auf dem Cover, 4 Seiten Bericht/Interview mit ein paar gerade noch verzeihbaren inhaltlichen Fehlern ("das letzte Studioalbum Nevermind von 1996" und der Gitarrist heißt Rob HOLLIDAY und nicht Holloway, aber das gilt nicht nur für Zillo, sondern für alle Presse-Leute) und die Kritik vom Konzert am 23.9. in Hannover.


Aus Sonic Seducer 11/2001:

Ich gehörte auch zu den Kritikern, die mit den letzten Alben von Wayne Husseys Mannen nichts mehr anfangen konnten, zu breiig, zu unentschlossen klangen die Missionare meiner Meinung nach. Nach einer erneut relativ langen kreativen Pause kehren The Mission nun mit dem neuen Album "AurA" zurück, welches eindeutig back to the roots zeigt, sprich: Mister Hussey scheint sich mit dem Goth-Etikett doch irgendwie abgefunden zu haben. Ein weiters Indiz dafür wäre die Produzentenwahl, hat man schließlich mit Dave Allen einen erfahrenen Mann an Bord geholt, mit dem Wayne Hussey auch schon während der Aufnahmen zu dem kultigen Sisters Of Mercy Debut "First And Last And Always" zusammengearbeitet hat. Gleich der Opener und zudem auch die Maxi-Auskopplung "Evangeline" zeigt, wo sich The Mission anno 2001 wieder (sic!) bewegen. Ein Gitarrenriff der frappierend an den Titeltrack des eben angesprochenen Sisters-Meisterwerks erinnert, ein Wayne Hussey der gesanglich eher an "God`s Own Medicine" denn an "Neverland" anschließt. Ich kann nicht verleugenen, dass ich ob dieser Entwicklung begeistert bin, obwohl über Albumlänge hier und da einige langatmige Passagen auftauchen. Anyway, mit The Mission dürfte wieder zu rechnen sein, vor allem, wenn sich die alten Herren im Vorprogramm von HIM hier und da vielleicht einen neuen 14-jährigen Fan erhaschen ;). Anhören, kaufen und auf eine nochmalige Steigerung beim nächsten Album hoffend verbleibt...Thomas Tyssen

Außerdem im Sonic Seducer: Wayne auf dem Cover, 4 Seiten Bericht/Interview und 4 Seiten HIM/Mission Tourbericht !!


Aus Orkus 11/2001:

Unwiderrufliche biologische Prozesse lassen uns alle nicht jünger werden. Manche haben das rare und wünschenswerte Glück , das Kind in sich zu entdecken. Wayne Hussey ist sicher so einer - von seinem liebsten Spielzeug, The Mission, mag er nicht ablassen, obwohl so mancher Fan es sich gerade vor der fünfjährigen Schaffenspause sicher heiß gewünscht hätte. Hussey mag sich die Frage gestellt haben, wo er denn nun weitermachen soll?! Die letzte Hand voll Alben ungeschehen sein lassen und am besten gleich an "God`s Own Medicine" anschließen, oder etwas völlig neues kreieren, oder den Weg der "konsequenten Fortsetzung" beschreiten...oder...oder...oder... AurA klingt nach den vielen "Oders", nach der etwas unsicheren Suche nach dem eigentlichen Ziel. "Evangeline" - Opener der Platte und erster Single-Track - klingt herrlich nach frühen The Mission, als man bierbenebelt in der ersten Reihe heftig pogte (oh selig, ein alter Sack zu sein), während sich "Shine Like The Stars" dahinschleppt und einfach nicht auf den Punkt kommt. Die weiteren Songs (und auf der mir vorliegenden Vorab-CD fehlen wohl noch ein paar) bewegen sich irgendwo zwischen gut gemachten Remakes der eigenen Hits ("Happy", wobei das auch noch als freie Cover-Version von "Just Like Heaven" durchgehen könnte), leicht schwülstigen "Lass-uns-mal-die-Kerzen-an-und-Rotweinflaschen-aufmachen"-Nummern ("Cocoon") und Beatles Stücken, die von McCartney sein könnten ("Dragonfly"), hätte dieser jemals ein Faible für düstere Kompositionen gehabt. Was dem Album ein wenig abgeht, sind der Humor und der Zorn, den frühere Scheiben hatten...aber das kann auch wieder am Alter liegen. Relativierend muss natürlich auch erwähnt werden, dass ein "we are back" Album wie AurA unter schärfster Kritik betrachtet wird, und deshalb gibt es ausnahmsweise mal zwei Bewertungen: wohlwollende 7,5 und kritische 5,5 (für "Evangeline" glatte 9).
Text: Steph Tiemann

Außerdem im Heft: 4 Seiten Bericht/Interview und die Kritik vom Stuttgart Konzert am 29.09.2001 (dreht sich aber überwiegend um Mr. Ville Valo)


WOM Journal 11/2001:

Nach vielen dünnen Jahren und dem Verlust des Major- und schließlich auch des Indie-Deals, knickte die einstige Gothic-Rock-Ikone Wayne Hussey letztendlich ein. Anstatt weiter mit neuen Sounds und Ideen zu experimentieren (und damit eine kommerzielle Bauchlandung nach der nächsten hinzulegen), kramte der Chef-Missionär die Sonnenbrille, das olle Blumenhemd und die abgegriffene Ausgabe seiner Led-Zep-Biografie "Hammer Of The Gods" wieder hervor. Er überarbeitete altes Material und ging auf Greatest-Hits-Tour. Wie erhofft wurde diese - zumindest in der britischen Heimat - zum kleinen Triumphzug, und so klingen nun auch die neuen Songs, als wären sie bereits anno 1986 entstanden. Die Single "Evangeline", das schleppende "Shine Like The Stars" und die melancholische Hippie-Nummer "Dragonfly" wirken wie Outtakes vom Debüt. Der Rest erreicht - mit Ausnahme des müde-nervigen "In Denial" und des übertrieben fröhlichen "Happy" - immerhin noch früheren B-Seiten-Standard. Die Fans hatten es ja so gewollt...
Text: Oliver Kube


RockHard 12/2001:

Hat eine Band wie The Mission anno 2001 wirklich noch eine Daseinsberechtigung? Klar doch! Immerhin erschuf die einst aus dem recht kurzlebigen Sisters Of Mercy-Ableger The Sisterhood hervorgegangene Band um den charismatischen Sänger Wayne Hussey mit "God`s Own Medicine" und "Children" zwei akustische Göttergaben, die das Goth-Rock-Genre mit all seinen Auswüchsen nachhaltig prägten. Diesen Meilensteinen stellte man mit "Carved In Sand" eine weitere amtliche und kommerziell zudem überaus erfolgreiche Scheibe zur Seite. Danach konnte es nur noch abwärts gehen - und das tat es auch. Dem von einer ganzen Reihe durchschnittlicher Scheiben eingeleiteten unrühmlichen Niedergang folgte der klanglose, von zahllosen Best-of-Alben begleitete Abgang. Nun also will es Wayne noch mal wissen. Und macht dabei fast alles richtig. Der als Singleauskopplung gewählte Opener "Evangeline" weist alle stilistischen Trademarks der Band auf, klingt allenfalls etwas zu glatt und lässt den sonst obligatorischen Tiefgang missen. Die folgenden Songs hauen allesamt in die selbe Kerbe, sind simpel, aber effektiv gestrickt und gehen schon beim ersten Durchlauf ins Ohr. Obwohl die Klasse der beiden genannten Meisterwerke - die mich heute noch andächtig vor der Anlage knien lassen und in ihrer Intensität unerreichbar bleiben - letztlich nicht ganz erreicht wird, ist Aura eine qualitativ hochwertige Angelegenheit und echte Alternative zu all den rührigen Clones und halbgaren Releases geworden, die die dahinsiechende Szene zuletzt hervorbrachte. Und das ist viel mehr, als man erwarten durfte. Welcome back and good luck on your mission!
Text: Wolfgang Schäfer
8,5 von 10 Punkten

Desweiteren gibt es noch eine sehr kurze (und negative) Kritik zum HIM/Mission Konzert in Chemnitz. Kurzer Ausschnitt gefällig?
"Eine Coverversion von Depeche Mode war stimmungsmäßig der Höhepunkt eines Auftrittes, der gut und gerne 20 Minuten kürzer hätte sein dürfen"


Hammer - 12/2001:

Häufig steckt bloße Nostalgie dahinter, und der Geruch des schnellen Geldes lässt sich nicht leugnen, wenn sich nach einer längeren Pause die Recken vergangener Tage wieder aufmachen, um das Feeling alter Zeiten wieder aufleben zu lassen. Im Falle von The Mission sieht das ein wenig anders aus. Zwar liegt das letzte reguläre Album schon ein paar Jährchen zurück, doch die Band war auch in jüngster Zeit nicht untätig. Im vergangenen Jahr tourte das Quartett zum Beispiel als Headliner durch unsere Breiten. Dabei scheinen die Musiker um Frontmann Wayne Hussey wieder auf den Geschmack gekommen zu sein. Denn während die jüngeren Vorgänger von AurA bei der eher als konservativ geltenden Gothic Community nicht auf Gegenliebe stießen, konzentrieren sich die Vier jetzt wieder auf das, was sie am besten können: straighten Gothic-Rock. Dabei ziehen The Mission alle Register ihrer bisherigen Karriere. Von schleppend groovenden Stücken, bei denen die verzweifelte Atmosphäre im Vordergrund steht ("Shine Like The Stars") bis hin zu flotteren Nummern, die die Pumphosen wieder in Wallung bringen werden ("Trophy/It Never Rains...", "Evangeline"), ist alles vertreten. Zugegeben: Das Spektrum Mission-scher Komponierkunst beschränkt sich im Wesentlichen auf diese beiden Extreme, die um ein paar zusätzliche Elemente ergänzt werden. Hier seien beispielsweise die orientalisch anmutenden Einschübe bei "(Slave To) Lust" erwähnt. Doch gerade die aus diesem Minimalismus resultierende Atmosphäre machte einst die Faszination von The Mission aus. Diesbezüglich können die Helden von einst an alte Glanztaten anknüpfen.
Text: Stefan Müller
5 von 7 Punkten (="Beifall")
Kleine Info für die Sammler unter uns: ;)
Auf der Heft-CD gibt`s noch den Track "Shine Like The Stars" zu hören.


Hammer 11/2001  Musix 12/2001 - Dank an Jule 




Aural Delight

VÖ: 12/2002

Platz 1 in den
DAC Charts vom 23.12.2002!

12-Track:
Amelia, Even You May Shine, Spider And The Fly (In The Ointment), Sorry..., Anyone But You, Never Let Me Down Again, Melt, Mesmerised (Reprise), Swoon, Dragonfly (Demo), Can`t Help Falling In Love

16-Track limitiert: (War NUR über den MWIS Shop zu bestellen!)
Zusätzlich handnummeriert und mit 4 zusätzlichen akustische Songs:
Dragonfly, Never Let Me Down Again, Happy, Burlesque

Rückseite 12-Track Promo  Rückseite limitierte 16-Track 


Kritik aus Zillo, Dezember 2002

Nach dem fulminanten Erfolg des letzten Mission-Outputs „AurA“ möchte uns Sänger Wayne Hussey nicht vorenthalten, was er damals im Studio noch so bewerkstelligt hat. Ähnlich wie früher bei den „Sand“-Alben, handelt es sich jedoch nicht um einen Ausverkauf, sondern um einen appetitlichen Nachschlag. Opener, oder gar Reminiszenz an bessere Jahre (?) ist „Amelia“, die im neuen Gewand etwas rockiger daherkommt. (Rockiger???? Wie würde er denn dann die „Carved In Sand“ Version nennen???) Es folgt eine Reihe bislang ungehörter Stücke wie „Even You May Shine“, „Spider And The Fly“ oder „Melt“, die allesamt die Aura des erfolgreichen Comebacks besitzen und dort ohne weiteres Platz gefunden hätten. Gleiches gilt für die Pianoversion von „Dragonfly“, die die Albumversion durch ihre harmonische Umsetzung um Längen übertrifft. Ebenso liefert das Album eine Variante von „Mesmerised“. Dem Konzertbesucher wird die Interpretation des Depeche Mode Klassikers „Never Let Me Down Again“ bereits vertraut sein. Doch haben sie Wayne auch schon als schmachtenden Memphis-Rockabilly gehört? „...But I Can`t Help Falling In Love With You“. Alle Fans, für die “AurA” ein Segen war, werden an “Aural Delight” ihre ebenso helle Freude haben.
Text: Elmar Klemm

Zusätzlich im Heft: Eine Seite halb Interview, halb Kritik zum Konzert in Hamburg.

Kleine Anmerkung: Ganz nett, aber hätte Elmar in der „dunklen Zeit der kreativen Dürre“ (Zitat von Elmar aus dem Hussey Konzertbericht im selben Heft) besser aufgepaßt, würden ihm „Even You May Shine“ und „Spider & The Fly“ vom Masque Album bekannt vorkommen :-)


Kritik aus Sonic Seducer, Dezember 2002

Ein willkommener Happen für die Fans, genau das dürfte „Aural Delight“ werden. Denn es ist weder eine konsequente B-Seiten-Sammlung, noch eine Zusammenstellung von raren Versionen oder Akustik-Sessions. Es ist von alledem ein bißchen. Bei den Aufnahmen zum letzten Mission-Album „AurA“ blieben nämlich noch Stücke und Versionen übrig, die nicht so recht aufs Album passen wollten und jetzt auf „Aural Delight“doch noch zu Ehren kommen. Unter anderem zu hören: Eine pianounterlegte Demo-Version von „Dragonfly“, die Wayne Hussey selbst viel besser gefällt, als die spätere Albumversion. Denn die wurde bewußt auf den „AurA“-Sound getrimmt. Neben den von der letztjährigen Tour bekannten Coverversionen von Depeche Modes „Never Let Me Down Again“ und Elvis Presleys „Can`t Help Falling In Love“ ist auch ein bisher unbekannter Song dabei: „Sorry“, der ein wenig vor sich hinplätschert. Beeindruckend jedoch ist die schleppend langsame Version von „Amelia“, einem Song, in dem Kindesmißbrauch thematisiert wird. Endlich kommt dieses ernste Lied nicht mehr als hämmernder Rock-Kracher rüber, sondern als bedrückendes und trauriges Stück. In die Läden dürfte „Aural Delight“ in der 12-Track Version kommen, es erscheint jedoch auch noch als limitierte 16-Track Version mit akustischen Versionen von „Dragonfly“, „Never Let Me Down Again“, „Happy“ und „Burlesque“. Wer die lange Version will, sollte sie schnell unter www.themissionuk.com bestellen.
Text: Georg Howahl

Zusätzlich im Heft: 2 Seiten Bericht/Interview, vor dem Konzert in Bochum.


Kritik aus Orkus, Dezember 2002

Knapp ein Jahr nach dem Studioalbum „AurA“ nun der Ableger „Aural Delight“ („Ohrenschmaus“). Keine Resteverwertung oder Best of-Scheibe, sondern eine Mischung aus B-Seiten der letzten beiden Single-Auskopplungen und neu eingespielten, bisher unveröffentlichten Titeln der Longplayer „Carved In Sand“, „Masque“ und „AurA“. Hier wurden keine Songs remixt, vielmehr haben sie den Sound der Formation Adams / Garrett / Hussey / Thwaite erhalten. Teilweise haben die Stücke ein ganz neues Gesicht bekommen, ohne dass die Band sich dabei selber covert. „Amelia“ jetzt schleppend und dramatisch; „Never Again“ wurde von den ursprünglich stampfenden Beats befreit. Die wunderschöne „Dragonfly“ Demo-Version ist sicherlich die Perle auf dieser CD. Die fast schon zerbrechliche Stimme von Wayne Hussey aus dem einen, dazu Klavier aus dem anderen Kanal wirken räumlicher und näher als jeder 5.1-Sound und lassen einen dahinschmelzen. Die knapp 60 Minuten klingen mit „Can`t Help Falling In Love“ aus. Eine schöne Zusammenstellung also, die Erinnerungen der letzten Konzerte festhält und die Wartezeit auf das nächste Studiowerk verkürzt.
Text: Mick Morlock

Zusätzlich im Heft: Interview mit Wayne, vor dem Konzert in Frankfurt.


Kritik aus BRIGITTE-Online CD-Tipps, Dezember 2002

Treffen mit alten Bekannten
Wer in den achtziger Jahren auf Wave-Rock stand, der kaufte sich neben The Cure-Alben natürlich Sisters of Mercy-Platten. Und als Gitarrist Wayne Hussey und Basser Craig Adam die Sisters of Mercy 1986 verließen, gesellten sich in den Plattenschrank auch die Werke ihrer neuen Band The Misson. Die waren zwar nie so innovativ wie die großen Kultbands der Szene, doch ließ es sich auch zu Singles wie "Tower of Strength" oder "Like a hurricane" trefflich tanzen. Nun, The Cure haben sich weiterentwickelt und viele neue Stile ausprobiert, die Sisters sind Geschichte und der Achtziger-Wave-Rock-Sound mit den bollernden Drums, den leicht dissonanten Gitarrenläufen und beschwörend vorgetragenen Düster-Texten ist Geschichte. Das heißt: nicht ganz. Denn nach einer fünfjährigen Schaffenspause fingen The Mission 2001 wieder an, Musik zu machen. Und hört man sich nun ihr neues, zehntes Album "Aural Delight" an, kommt das einer Zeitreise gleich. Da finden sich zwölf nicht grandios differenzierte, aber gut hörbare Songs im alten Gewand, Rockkracher wie nebulöse Balladen, mit melancholischen bis mysteriösen Texten. Kurzum, wer es damals mochte, hat vielleicht auch heute Spaß daran. Neue Fans dürften The Mission allerdings kaum ansprechen - der Sound ist einfach zu historisch.
Text: Simone Rafael

Tja Simone, nicht ganz so sauber recherchiert, aber für `ne Frauenzeitschrift gerade noch zu ertragen ;)

Aural Delight in den DAC Charts


DAC
= Deutsche Alternative Charts

Info: Nach Maßgabe von Musiktiteleinsätzen in Clubs (hierbei werden repräsentativ ca. 250 Discjockeys dieser Musik befragt) und der Einbeziehung der Nachfrage bei 90 auf "alternative music" spezialisierten Schallplattenhändlern werden wöchentlich 20 Single- und 20 Albenplazierungen ermittelt. Zusätzlich werden jeweils 5 noch nicht plazierte Titel auf entsprechende Wartepositionen ("Bullets") verteilt. Dabei werden von den teilnehmenden DJs 10 aktuelle Single- und Album-Titel, von den Händlern lediglich 30 aktuelle Album-Titel abgefragt. Single-Titel, die sich länger als 8 Wochen in den Charts plazieren, fallen automatisch aus diesen heraus. Alben können sich maximal 12 Wochen in den Charts plazieren.

KW49 (02.12.2002): von 0 auf Platz 9
KW50 (09.12.2002): von 9 auf Platz 3
KW51 (16.12.2002): von 3 auf Platz 2
KW52 (23.12.2002): von 2 auf Platz 1
(KW53 - KW02: keine DAC Charts)
KW03 (13.01.2003): von 1 auf Platz 2
KW04 (20.01.2003): von 2 auf Platz 3
KW05 (27.01.2003): immer noch auf Platz 3
KW06 (03.02.2003): unverändert auf Platz 3
KW 07 (10.02.2003): raus aus den Top 10

Ferner belegte "AurA" Platz 2 bei den DAC Albumcharts des Jahres 2002!



Sacrilege

Hier nur ein paar Infos zum Sampler:
Diese CD ist fast eine durcheinandergewirbelte "Resurrection" und lohnt sich eigentlich nur für Leute, die noch keine "Best Of The Mission" haben. Die Trackliste auf der Rückseite ist teilweise falsch:

"Severina" fehlt, "Wasteland" ist Song Nummer 2 und bei "Stars Don`t Shine Without You" handelt es sich um "Without You". Song Nummer 1 ist das Instrumental "Prelude Anniversary" Man sieht, es waren wieder reine Fachleute am Werk :-)





DVD Lighting The Candles

ROCKPALAST Kritik online

Oktober 2005

THE MISSION: Lighting The Candles

Wer dachte, dass der Gruftrock ausgestorben ist, wird jetzt eines Besseren belehrt. 1985 als ein Ableger der Sisters Of Mercy gegründet, feiern The Mission um Frontmann Wayne Hussey dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. 20 Jahre voller großer Erfolge und herber Tiefschläge. Doch auch diverse Umbesetzungen und Auszeiten konnten diese Band nicht unterkriegen, ebenso wie ihre Fans. Sie feiern ihre Helden live immer noch so wie in den Anfangstagen.

20 Jahre mussten die Mission-Fans auf die erste DVD warten. Doch Lighting The Candles ist mehr als das. Als aufwändige Doppel-DVD mit Bonus Audio CD bietet dieses Paket wohl alles, was das Fanherz begehrt, z.B. das fast 2-stündige Konzert aus dem April 2004. Aufgezeichnet in Köln umspannen Hussey und Co. in den 17 Songs den kompletten musikalischen Bogen der Bandgeschichte. Von Goth Rock-Klassikern der ersten Stunde wie "Serpent's Kiss" oder "Tower Of Strenght" bis hin zu melancholischen Balladen wie "Butterfly On A Wheel" wird dem Fan musikalisch alles geboten. Leider fehlt diese Bandbreite sowohl bei der optischen als auch der klanglichen Umsetzung. Beides ist zwar völlig in Ordnung, doch von einer aktuellen Aufzeichnung darf man etwas mehr erwarten. Speziell der 5.1-Mix könnte deutlich transparenter und spritziger klingen.

Beim Bonusmaterial gilt eher das Motto: Masse statt Klasse. Zwar gibt es schöne Ideen wie zum Beispiel die visuelle Umsetzung der Bandbiographie durch Fotos und Audio-Kommentar von Wayne Hussey, doch die meisten Menü-Punkte der 138-minütigen Bonus-Sektion wirken eher amateurhaft. Da ist das knapp 1-stündige Interview mit Wayne Hussey noch ein Highlight, obwohl auf Untertitel verzichtet wurde. Was sich die Macher allerdings zum Beispiel bei den Probesequenzen, den tonlich grenzwertigen Bandinterviews oder dem eigentlich indiskutablen Bootleg-Bereich gedacht haben, wird sich wohl nur dem Hardcore-Fan erschließen. So dienen auch die Songs der Wayne Hussey Solo-Shows eher dem Seltenheitswert.

Insgesamt ist die erste Mission-DVD zwar eine echte Materialschlacht, doch die Qualität blieb leider etwas auf der Strecke. Nach 20 Jahren Bandgeschichte hätten die Fans schon etwas mehr verdient. Das Konzert genügt normalen Ansprüchen und das reichhaltige Bonusmaterial ist aufgrund der Mängelerscheinungen eher unteres Mittelmaß. Was bleibt, sind 338 Minuten Gesamtspielzeit auf einer Doppel-DVD mit Bonus Audio-CD zu einem fairen Preis.

Daher gibt's für "Lighting The Candles" 3 Punkte (3 von 5 Punkten)